Für die freiberuflichen Hebammen
Heute geht es um die augenblickliche Situation der Hebammen. Bitte tretet alle dafür ein, dass uns Frauen und den Kindern die Hebammen erhalten bleiben.
Auch und ganz besonders all denjenigen Frauen, die nur in der Schwangerschaft für Hilfsangebote erreichbar sind, ich denke an gefährdete Mütter und gefährdete Kinder, für die in den letzten Jahren etliche Hebammen zu Familienhebammen weitergebildet wurden – damit Risiken für die Kinder möglichst früh erkannt werden können.
Hebammen sind die Einzigen, die vor und nach der Geburt ausreichend Zeit und Wissen für die Kinder UND für die Mütter haben.
Hebammen sind diejenigen, die bei einer Geburt zwingend anwesend sein müssen – nicht Ärzte. So sagt es das Gesetz,
Freiberufliche Hebammen sind diejenigen, die unglaublich lange Wege auf sich nehmen, unfassbar lange Arbeitszeiten haben, und unendlich viel Ruhe in Familien bringen können, einfach, weil sie immer verfügbar sind.
Keine andere Berufsgruppe kann das von sich sagen. Keine einzige.
Hebammen sind in unserer zunehmend kinderlosen Gesellschaft oft die Ersten, die uns das Handling eines Babys erklären, sie sind diejenigen, die uns belesene und gebildete Frauen auf den Teppich der körperlichen Tatsachen holen, die uns nahebringen, dass Kinder nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Becken geboren werden.
Sie sind diejenigen, die in der zweiten, dritten Schwangerschaft zu uns ins Haus kommen und die Vorsorgeuntersuchungen machen, so dass wir nicht mit Geschwisterkindern in die Stadt hetzen müssen, um 5 Minuten geschallt zu werden, und 30 Minuten am CTG zu hängen, während Kind 1 entweder teuer betreut werden muss, oder die Praxis zerlegt.
Hebammen dürfen 1 Stunde für die Vorsorge abrechnen. 1 Stunde. (so war es zumindest noch 2006).
Hebammen sind natürlich bei der Geburt dabei – ich erspare hier private Legenden.
Hebammen sind nach der Geburt da, und wie wichtig sie sind, als Daueransprechpartnerin für alles, wirklich alles, das merkt man erst, wenn man die Hormonachterbahn im Wochenbett selbst erlebt hat.
Es geht nicht um die Verteidigung am Globuligraben, auch nicht um die Erhaltung esoterischer Fragwürdigkeiten, sondern schlicht um den Erhalt von ANSPRECHPARTNERINNEN, und schlussendlich um die Startbedingungen für unsere Kinder.
Hier ist die aktuelle Petition dazu.
Das reicht nicht, daher sind hier alle Ansprechpartner*innen des Gesundheitsausschusses im Bundestag, der sich im Augenblick sehr überraschend mit dem Thema auseinandersetzt – mail denen.
Und hier der Beitrag einer Juristin, die gern klagen will, dafür aber eine Reihe von Schwangeren benötigt.
Die website des Deutschen Hebammenverbandes e.V
- Gastbeitrag anderswo
- „Als ich zu denken begann“ – Lebenslinien