Heimflug – Brittani Sonnenberg
Warum ich das empfehle?
Weil wir alle damit befasst sind herauszufinden, wer wir sind. Und weil meine feste Überzeugung ist, ohne unsere Herkunft zu kennen, können wir nicht sicheren Schrittes in unserer Gegenwart sein, und nicht in unsere Zukunft gehen.
Brittani Sonnenbergs Debüt „Heimflug“ erzählt von einer ganz neuen Art von Identitätsbrüchen, sie erzählt von den „third culture kids“, Kindern, die mit ihren weltweit berufstätigen Eltern jahrelang rund um den Globus reisen, immer von einem Kontinent in den nächsten, und alles, was dabei gleich bleibt ist die Staatsangehörigkeit im Pass – eine Zugehörigkeit, die sich womöglich nur aus gelegentlichen Heimflügen in den Sommerferien speist – und von Familienerzählungen, die ein merkwürdiges Eigenleben bekommen, weil sie nicht, wie sonst üblich, durch Tanten und Onkels geschliffen, ergänzt, relativiert werden, und nicht durch eigenes Erleben begehbar sind.
Aber nicht nur die äußeren Bezüge unterliegen ständigen Wechseln, auch innerhalb der Familie verändern sich die Beziehungen, als unerwartet und unvorhersehbar ein Kind stirbt.
Brittani Sonnenberg war gestern im kulturradio rbb zu hören, hier der Link zur mediathek (ich weiß nicht, wie lange das online sein wird).
und passend zum Thema noch ein Radiobeitrag, ebenfalls von gestern, bei DRAdio Wissen „Expats: Fremd in der Heimat“
Heimflug, Arche, 320 Seiten, 19,95 Euro
(Disclaimer: Arche ist auch mein Verlag, für Buch2, ich empfehle „Heimflug“ allerdings aus völlig freien Stücken.)
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