Konnt’s nicht weglegen letzte Nacht

hartliebDieses Buch war’s, das mich wachgehalten hat, trotz Messereise, Lesefahrt und Familienfeier, die ich letztlich mit halbkaputtem Auto erreicht habe, kuriose Fehlermeldungen auf dem Armaturenbrett „wenn die Anzeige x blinkt, bitte umgehend eine Werkstatt aufsuchen“ aber auch: „wenn die Anzeige x leuchtet, bitte unverzüglich eine Werkstatt aufsuchen„, Autobetriebsanleitungen als ein Ort linguistischer Feinstunterscheidungen?
Umgehend, unverzüglich… die Lampe jedenfalls blinkt beim Beschleunigen bergauf, das Auto spuckt ein bisschen, eine andere Lampe verlangt „shift“ und ich rechne, wie weit es noch ist und wie viele Müsliriegel im Kofferraum sind, 10 Kilometer kann ich laufen, wenn ich weiß, am Ende der Strecke gibt’s Schwiegermutters Himbeerkuchen und außerdem gemischten Braten mit Spätzle und ohne Kroketten. Vielleicht auch 15, ich habe in Frankfurt ja schon geübt.

Dieses Buch also „Meine wundervolle Buchhandlung“, und wie Petra Hartlieb schreibt, wie sie denkt, wie sie gehandelt hat, das ist mir sehr nah und vertraut, nicht nur die Branche, die kennt sie aus einem ganz anderen Blickwinkel als ich, aber Dinge einfach anfangen, weil es einen Augenblick gibt, einen Moment, einen Impuls, das schon.

So wie der Trailer ist, so ist das Buch, ansehen und Buch lesen und ich garantiere, es ist eines, das nicht zugeklappt werden kann bevor es ausgelesen ist, ganz sicher. Und am Ende findet man es vielleicht ein bisschen weniger absurd, dass es da am Ende der Straße doch diese Kneipe gibt, an der man immer vorbeiläuft, oder das Stück Land vor der Stadt oder den Laden (oder tatsächlich auch eine Buchhandlung…), und Ja! zu sagen auf die Frage „sollten wir?“, wird mit jeder gelesenen Seite unausweichlicher.